Kurzbiographie

Albert Schäfer-Ast (1890-1951)

Wenn auch die meisten originalen Blätter des außergewöhnlichen humorig satirischen Zeichners und Illustrators und gleichzeitig großen Bewunderers natürlicher Schöpfung, Albert Schäfer-Ast, ein gutes halbes Jahrhundert nicht in der Öffentlichkeit zu sehen waren, ist über vorherige zahlreiche Buch- und Presseveröffentlichungen und auch über Nachauflagen sein besonderes Schaffen bis zu einem gewissen Grade - auch über die politische Teilung Deutschlands hinweg - landesweit im Bewusstsein geblieben. 1890 in Barmen-Wuppertal geboren, wurde Schäfer-Ast nach einer Lehre für Bildhauerei 1906 bis 1911 an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf ausgebildet. Insbesondere der dort tätige aus Wien stammende Professor Bruckmüller erkannte, förderte und formte das besondere zeichnerische Talent seines Schülers. Nach Studienabschluss bereiste Schäfer-Ast (vorwiegend durch Fußwanderungen) Deutschland, die Niederlande, Frankreich, England, die Schweiz und Italien. 1913 arbeitet er in Berlin als Karikaturist für die "Lustigen Blätter" und die "Woche " und nach seiner Kriegsteilnahme, bei der er durch Verwundung ein Auge verlor, als künstlerischer Beirat, Karikaturist und Pressezeichner bis 1933 bei mehreren bekannten Berliner und Münchner Zeitschriften, darunter der "Simplizissimus" und die "Jugend". Die Nationalsozialisten stufen sein Werk als "entartet" ein, schließen ihn aus der Reichskunstkammer aus, verhängen Ausstellungs- und ein später etwas gelockertes Arbeitsverbot. 1943 zieht sich Schäfer-Ast nach Prerow zurück. Dort betreibt er Naturstudien. 1944 wird er in den Prozess gegen seinen Freund E.O. Plauen verwickelt, der dann vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, 1945 folgt er dem Ruf als Professor an die Hochschule in Weimar, wo er bis zu seinem unerwarteten Tod durch Herzschlag (1951) für zahlreiche begabte Studenten als Künstler, Lehrer und durch seine sehr geschätzte Persönlichkeit prägend wird. Die Ausstellung vereint überzeugende Blätter aus allen Schaffensfeldern: von den frühen - hier Heinrich Zille nachfolgenden - Berliner Blättern, über Karikaturen, Pressezeichnungen und Illustrationen aus verschiedenen Zeiten bis zu den beeindruckenden Studien zu Pflanzen und Tieren, vorrangig Kleingetier, die ganz im Dürerschen Sinne die ‚Kunst aus der Natur herausreißen'.