Fritz Keller (1915-1994)
Nachdem schon mehrfach in thematischen Ausstellungen Gruppen von Arbeiten des Glauchauer Künstlers Fritz Keller (1915-1994) vorgestellt worden waren, zeigen wir nun eine, wie wir meinen, besondere Zusammenstellung von Gemälden mit verblüffender Qualität aus dem Nachlaß des Künstlers in einer Personalausstellung. Der Anlaß für diese umfangreiche Präsentation ist das Erscheinen der repräsentativ ausgestatteten ersten großen Monografie des Künstlers Fritz Keller, der bis zu seinem 70. Geburtstag auf den beginnenden Durchbruch seines Werkes warten mußte. Keller rechnet mit Sicherheit zu jenen Malern, deren beeindruckendes Werk auch kommenden Generationen viel zu sagen hat. Er selbst hat seine Welt und Zeit nicht als eine heile empfinden können. Keller erlebte Mangel, sogar Not und kaum Anerkennung seiner Kunst. In seinen Arbeiten reagiert er darauf aber nicht mit allgemeiner Verbitterung, seine Bilder stellen eher einen Gegenentwurf dar. Er sucht in seiner Umwelt das Schöne und zeigt es mit reinen kräftigen Farben.
Die von ihm gemalten Orte kennen keine Fabriken, die Landschaften keine Silos, die Felder tragen keine Bearbeitungsmaschinen, sie sind schön: gelb, rot, grün oder blau. Seine Menschen leben mit der Natur, sie sind Fischer, Bauer, Flößer oder Waldarbeiter. Gezeigt werden Liebespaare und vor allem Kinder, die Mütter und die Väter. Seine Tiere haben Kraft, sie sind nicht hinter Gittern und Zäunen, seine Pferde ziehen keinen Pflug. Keller verklärt nicht, er wühlt das Paradiesische aus, was uns umgibt. Mit der Ausstellung wird Fritz Keller's Bilderwelt vorgestellt, die künstlerisch sehr persönlich geprägt ist.
1915 | am 30. März in Rothenbach bei Glauchau geboren |
1921-1929 | Besuch der Volksschule |
1930-1933 | Lithogrophenlehre in Glauchau |
1934-1935 | Besuch der Kunstgewerblichen Fachschule von W. Weingärtner in Zwickau |
1935 | Arbeitsdienst |
1935-1938 | Studium an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe inLeipzig bei den Professoren A. Braunschweig, W. Buhe, H. Dörffel, A. Drescher, H. Soltmann, W. Tiemann, H. Weissenborn, J. Zeitler u.a., |
Studienurlaub in Hessen/Schwalm | |
1941-1943 | Fortsetzung des Studiums (mit Unterbrechung), Meisterschüler von Prof. A. Drescher in Leipzig |
1942 | Heirat mit Dora Löffler |
1939-1948 | Soldat, englische Gefangenschaft |
1948-1951 | freischaffend, zuerst in Lichtenstein und später in Glauchau; |
Mitglied der Gewerkschaft 17 (Sparte Kunst) | |
seit 1950 | Mitglied des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands |
1951-1976 | Kunsterzieher im Schuldienst |
1965 | Scheidung |
1966 | Heirat mit Ursula Schmitz |
seit 1976 | wieder freischaffend in Glauchau |
1994 | am 24. Mal in Bad Berka verstorben |